Der
Wolf ist Tier des Jahres 2003.
Deshalb soll an dieser Stelle auf eine trichterförmige
Vertiefung im Bliesdalheimer Wald aufmerksam gemacht werden – die Wolfskaul.
Ihr
Durchmesser am oberen Rand beträgt ca. 17 bis 20 Meter. In der Mitte
ist sie etwa acht Meter tief. Dort zeigen einzelne halbvermoderte Baumstümpfe einst
mächtiger Buchen, dass diese Kuhle
nicht erst in jüngster Zeit entstanden ist. In der Landkarte von Tilemann Stella
aus dem Jahre 1564 ist bereits die Bezeichnung „Wolfsgrube“
vermerkt.
Wie ist diese Grube, die schon
vor vielen Jahrhunderten von den hier lebenden Menschen als Wolfsgrube
oder Wolfskaul bezeichnet wurde, entstanden?
Auslaugungserscheinungen
im Untergrund können in Muschelkalkgebieten zur Bildung von Dolinen führen.
Im Muschelkalk wird der Gips durch versickerndes Wasser gelöst und
weggeführt; auch der Kalkstein wird im Laufe der geologischen
Geschichte vom Regenwasser angelöst, und es bilden sich Hohlräume.
Als Folge dieser Verkarstung erweitern sich die Hohlräume immer mehr,
und schließlich bricht das überlagernde Gestein ein. Diese Einbrüche
pflanzen sich bis zur Erdoberfläche fort. Es bilden sich kleine,
scharf begrenzte Dolinen oder weitgespannte, wannenförmige Geländedellen.
Im Gersheimer Gemeindegebiet sind Dolinen keine Seltenheit. Ganz in
der Nähe der Wolfskaul, etwas weiter südöstlich, befindet sich noch
eine weitere etwas kleinere Doline.
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