Vom "Bliestal-Zoo" der Uz- und Necknamen | |
Hinter diesen Uz- und Necknamen verbergen sich oft jahrhundertealte Fehden einzelner Nachbarschaftsorte, hitzige Debatten am Stammtisch und auch Streit unter Dorfhistorikern. Die Uznamen verdanken ihre Entstehung einem oder sogar mehreren besonderen Merkmalen, die man den Bürgern eines Dorfes nachsagt. Wo heute von den Uznamen die Rede ist, erinnert man sich noch an so manche Reime, mit denen früher vor allem Kinder Leute aus den Nachbarorten verspotteten. Zum Beispiel lagen die Wulwerschummer (Wolfersheimer), die man ebenfalls die Hasen nennt, nicht nur mit den "Blickwiller Sandhase" (Blickweiler Sandhasen) im argen, sondern auch mit den Breitfurtern: "Die "Bräweder Affe" gehn sesamme gaffe! (Die Breitfurter Affen gehen miteinander gaffen.) spotteten sie. Gleich zwei Uznamen gelten den Walsemer (Walsheimern): "Fäßjer" oder "Pänns", was wohl in engem Zusammenhang mit dem vor dem Krieg dort gebrauten "Walsheimer Bier" und den bekannten Folgen für seine besten Konsumenten zu sehen ist. Die "Gälbacher Muuskoepp" (Niedergailbacher Muusköpfe) dürfen hier nicht unerwähnt bleiben, ebenso wie die Herwetzumer (Herbitzheimer), die sich selbst als "Lateiner" titulieren; aber manche Bewohner der Nachbarorte erinnern sich noch an den derben Spruch mit den "Herwetzumer Wicke-Wacke ....", der hier nicht wiedergegeben werden soll. Streit wegen unterschiedlicher Konfession soll es früher häufig gegeben haben, so auch zwischen den Altheimern und den Neualtheimern. Die Protestanten hänselten die Altheimer Katholiken als "Greidskoepp" (Kreuzköpfe). Umgekehrt mussten sich die protestantischen Neualtheimer den Titel "Blookoepp" (Blauköpfe) gefallen lassen. |
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Die Reihe der Phantasiegestalten lässt sich erweitern mit den "Wärdsbacher Maulesele" (Oberwürzbacher Maulesel) und den "Neinkärjer Blasterschissern" oder "Hiddeglowowen" (Neunkircher Pflasterscheißer oder Hüttenkoben). |