Der ehemalige Alexanderturm



Orginalaufnahme 1912: Otto Schilb

Auf der höchsten Erhebung im unteren Bliestal, dem rund 400 Meter hohen Kahlenberg, wurde im Jahre 1893 der Alexanderturm fertig gestellt. Wegen der Nähe zur Ortslage Böckweiler war der Turm unter dem Namen 
„Böckweiler Aussichtsturm
nicht nur als weithin sichtbares Symbol der unteren Blieslandschaft, sondern auch als Wanderziel bekannt und beliebt.
Bei günstigem Wetter gewährte der 26,35 m hohe Turm eine umfassende Rundumsicht:
Der Blick reichte im Nordosten bis zum Donnersberg, im Osten über das Zweibrücker und Pirmasenser Land bis zu den Höhen des Pfälzerwaldes und der Haardt, und im Südosten weit hinein in die Berge der Vogesen, während sich zu Füßen die parkähnlich strukturierte Kulturlandschaft des Bliesgaus und der „Parr“ ausbreitete.
Die dicken roten Sandsteinquader des heute noch vorhandenen unteren Teils zeugen von einer aufwendigen Bauweise. Der quadratische Grundriss hatte eine Seitenlänge von 5 m.
Der lichte Durchmesser der oberen Plattform betrug 2,70 m. Zwischen dem quadratischen Sockel und dem runden Turm, der nach oben verjüngt war, befand sich ein achteckiges, 1,40 m hohes Zwischenstück.

In den ersten Kriegstagen, am 9. Sept. 1939, um Mitternacht wurde der Alexanderturm wie auch die Bliesdalheimer Bliesbrücke von deutschen Pionieren gesprengt.

Aussichtsturm-Projekt

der geplanten Biosphärenregion Bliesgau

 

Stimmen, die einen Wiederaufbau des Alexanderturmes fordern, gab es schon vor 50 Jahren. 

Nun bemüht sich die "Fördergemeinschaft Wiederaufbau Alexanderturm e.V." um den originalgetreuen Wiederaufbau des Turmes und hofft dabei auf die finanzielle Unterstützung möglichst vieler Bürgerinnen, Bürger und Institutionen.

Der Weg zur Turmruine

Die Ruine des Alexanderturms findet man am Waldrand zwischen Breitfurt und Böckweiler  auf Breitfurter Gemarkung.  In der Nähe liegt der Kahlenberger- und Kirchheimer Hof. Gut ausgeschilderte Wanderwege führen Wanderer oder Radfahrer zur Turmruine. Eine direkte zufahrt mit dem Pkw ist nicht möglich.

 

Viele Besucher beim Erlebnistag am alten Alexanderturm bei Böckweiler 

Die Premiere eines Erlebnistages an der Ruine des Alexanderturms zwischen Breitfurt und Böckweiler war ein toller Erfolg für die Fördergemeinschaft Wiederaufbau Alexanderturm. In zwei Jahren soll ein endgültiges Konzept vorliegen. 

Ein Bericht von Merkur-Mitarbeiter Hans Hurth erschienen am 17. September 2008  
 

Böckweiler. Das Programm in luftiger Höhe begann mit einem Waldgottesdienst, begleitet von den Turmbläsern des TV Breitfurt. „Ich habe meinen guten Draht nach oben genutzt und strahlenden Sonnenschein bestellt“, scherzte Pfarrer Rolf Glade, der in seiner Predigt das Matthäus-Evangelium vom verklärten Berg bemühte. „Durch den Wald hoch zum Berg beim Alexanderturm kommt der Wanderer in eine andere, beschauliche Welt“, sagte Glade im Schatten der Ruine. Und es kamen viele Wanderer und Radler. „Bereits früher haben wir mit den Kindern Manuel und Eveline an dieser historischen Stätte gegrillt und die schöne Aussicht genossen“, erzählten uns Johanna und Bernhard Dasch (66). Der gebürtige Bliesdalheimer wohnt heute in Zweibrücken und zählt zu den 70 Mitgliedern der Fördergemeinschaft, deren Vorstandsteam um Walter Schmidt und Werner Moschel den Besuchern die Historie des 1893 auf dem großen Kahlenberg, mit 401 Metern höchste Erbebung des Bliesgaues, erbauten Turms näher brachten.

„Der Turm war bis zu seiner Sprengung im Herbst 1939 ein beliebtes Ausflugsziel“, berichtet Irma Weinmann (79) aus Böckweiler als Zeitzeugin. „Viele Schulklassen trafen sich hier zu Sternwanderungen, Wandergruppen wollten den imposanten Rundblick genießen“, wusste Weinmann. Bereits im Jahre 1954 gab es erste Bestrebungen der Gemeinde Böckweiler, den Turm wiederaufzubauen, 1977 gründete sich unter den Ortsvorstehern Rudi Weinmann und Julius Pfeiffer die erste Fördergemeinschaft Wiederaufbau, die Anträge an die Regierung blieben jedoch erfolglos. Helmut Lambert im Jahre 1999 und der Ortsrat Breitfurt ein Jahr später griffen die Idee des Wiederaufbaus erneut auf. Am 11. Februar 2005 nahm sich die heutige Fördergemeinschaft des Wiederaufbaus an. „Nach den Bauvorschriften ist der Aufbau möglich, zumal die Stadt Blieskastel erforderliches Gelände gekauft und danach die Wege angelegt hat“, sagte Walter Schmidt zu unserer Zeitung und dankte den Ortsräten Breitfurt und Böckweiler ausdrücklich.

Turm als Leuchtturm
„Unser Ziel ist natürlich der Wiederaufbau des Turms in alter Form, wobei wir nach dem Fest den finanziellen Rahmen abstecken und bis 2010 ein Konzept erstellen wollen.“ Das erforderliche Volumen werde sich wohl zwischen 350000 und 500000 Euro bewegen, wobei Fördermittel von Sponsoren sowie aus EU-Töpfen zu erwarten seien. „Der Turm könnte zum Leuchtturm für die wechselhaften Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich werden“, stellte Breitfurts Ortsvorsteher Franz Welsch fest. Welche imposante Aussicht zu erwarten ist, machte Heimatforscher Helmut Lambert aus Altheim deutlich. „Der 1009 Meter hohe Donon in den Vogesen (75 Kilometer Entfernung) sowie der Donnersberg (70) und der Schaumberg (48 Kilometer entfernt) wären vom Turm aus prima zu erkennen“, erklärte Lambert den Interessenten, die daneben ein buntes Programm mit dem Blasorchester des TV Breitfurt, Kutschfahrten und naturkundlichen Führungen erlebten.


So könnte der neue Aussichtsturm aussehen.

Hintergrund
Der ehemalige Alexanderturm
wurde 1893 auf dem Kahlenberg erbaut. Das einst 26,35 Meter hohe Bauwerk gewährte eine Rundumsicht über 80 Kilometer. Der Grundriss hatte eine Seitenlänge von fünf Metern, die obere Plattform, zu der 142 Stufen führten, war 2,70 Meter breit. Infos zur Fördergemeinschaft Wiederaufbau (Jahresbeitrag zwölf Euro): Walter Schmidt, Telefon (06842) 1749.

Impression vom Erlebnistag am alten Alexanderturm

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

   



Diese Aufnahme vom März 2014 wurde mir freundlicherweise
 zur Verfügung gestellt von Peter Wagner, St. Ingbert.

      zurück zur Ortsgeschichte

               

Schulwanderung zum Aussichtsturm